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Der Schutz vor Bränden zählt zu den grundlegendsten Aspekten jeder Sicherheitsstrategie von Gebäuden. Hierbei nehmen Löschwasserbehälter eine wichtige Stellung ein, sobald die öffentliche Wasserversorgung zur Brandbekämpfung nicht ausreicht. Sie sind dann nicht nur unverzichtbar, um Brände wirkungsvoll einzudämmen, sondern tragen maßgeblich dazu bei, Leben zu retten und Eigentum zu schützen.

Der Bedarf an Löschwasserbevorratung variiert jedoch erheblich und muss sorgfältig berücksichtigt werden, wenn Löschwasserbehälter geplant und dimensioniert werden. Zum Beispiel haben Industrieanlagen und Einrichtungen, die mit gefährlichen Materialien arbeiten, aufgrund der potenziellen Gefahren und der Komplexität von Bränden einen erhöhten Bedarf an Löschwasser. Auch die Größe des Gebäudes spielt eine entscheidende Rolle, da größere Gebäude oft mehr Löschwasser benötigen, um Brände effektiv zu bekämpfen und eine sichere Evakuierung zu gewährleisten.

Ist das erforderliche Volumen für einen Löschwasserbehälter bestimmt, dann legt die DIN 14230 die Randbedingungen für die technische Realisierung fest. Die Realisierung kann in sehr unterschiedlichen Speicherformen und – werkstoffen erfolgen. Dabei gilt die Maßgabe, dass unter den gegebenen Bedingungen des Grundstück die kosteneffizienteste Variante gewählt wird.

 

Ermittlung des Löschwasserbedarfs

Die Ermittlung des Löschwasserbedarfs basiert auf einer sorgfältigen Untersuchung verschiedener Einflussfaktoren, die im DVGW Arbeitsblatt W405 festgehalten sind. Nach Anwendungsbereichen wird die Löschwasserversorgung in Grundschutz und Objektschutz unterteilt. Der Grundschutz bezieht sich auf Gebiete mit allgemeinem Brandrisiko wie Wohn-, Misch- und Industriegebiete. Der Objektschutz ist speziell für Objekte mit erhöhtem Brand- oder Personenrisiko wie Holzlager, Hotels und andere besondere Einzelobjekte ausgelegt. Richtwerte für den Löschwasserbedarf für Gebiete mit allgemeinem Brandschutz sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten.

Die Werte für den Löschwasserbedarf variieren je nach potenzieller Gefahr der Brandausbreitung und sind in den Kategorien „klein“, „mittel“ und „groß“ unterteilt. Bei der Beurteilung der Brandausbreitung ist stets die überwiegende Bauart zu berücksichtigen.

 

Relevante Anforderungen für Löschwasserbehälter gemäß DIN 14230

Die DIN 14230 legt klare Anforderungen für künstlich angelegte, überdeckte Löschwasserbehälter mit Entnahmestellen fest und bietet somit Richtlinien für die Planung und Konstruktion von diesen Behältern. Folgende Anforderungen sind hierbei zu beachten:

Vorratsraum: Löschwasserbehälter müssen den erforderlichen Löschwasservorrat bereitstellen können. Dies kann entweder durch einen einzelnen unterirdischen Behälter oder durch die Verbindung mehrerer unterirdischer Einzelbehälter zu einem größeren Behälter erreicht werden. Die Form des Behälters kann je nach den örtlichen Bedingungen variieren, sollte aber so gestaltet sein, dass sie Inspektion und Reinigung ermöglicht.

Zudem müssen Umfassungswände und der Behälterboden eine ausreichende Stabilität aufweisen, um den Kräften standzuhalten. Die Behälterabdeckung sollte das Gewicht von Erdlasten und möglichen Feuerwehrfahrzeugen tragen können, insbesondere wenn sich der Behälter unter Verkehrsflächen befindet. Die Materialien müssen wasser- und witterungsbeständig sein und es sind Lüftungsrohre und Dichtungssysteme erforderlich, um die sichere Funktion des Behälters sicherzustellen.

Löschwasserentnahmestelle: Zur Löschwasserentnahme müssen ein Saugschacht und Saugrohre gemäß DIN 14230, Abschnitt 5.2.3 und 5.2.4 verwendet werden. Dabei richtet sich die Anzahl der Saugrohre nach dem Fassungsvermögen des Behälters: Bei 75 m³ bis 150 m³ sind mindestens 1 Saugrohr erforderlich, bei über 150 m³ bis 300 m³ mindestens 2 Saugrohre und bei über 300 m³ mindestens 3 Saugrohre. Die Lage der Löschwasserentnahmestelle muss außerhalb des Trümmerschattens von Gebäuden liegen.

Zufahrt: Zur Löschwasserentnahmestelle muss von der öffentlichen Verkehrsfläche eine Feuerwehrzufahrt nach den Anforderungen der DIN 14090 erstellt werden, sofern landesrechtliche Vorgaben dem nicht entgegenstehen.

Befüllung: Es darf kein Schmutzwasser in den Löschwasserbehälter eingeleitet werden. Beim Befüllen aus einer Sammelwasserleitung muss das Wasser zwischen dem Austritt aus der Füllleitung und dem Wasserspiegel mit der freien Atmosphäre in Berührung kommen. Zwischen Wasserspiegel und Behälterdecke muss ein Luftpolster von mindestens 100 mm eingehalten werden, und der Vorratsraum muss gegen Überfüllen geschützt sein.

Beschilderung: Der Löschwasserbehälter muss mit einem Schild nach DIN 4066 — B2 dauerhaft und gut sichtbar gekennzeichnet sein.

Abnahme: Jeder neu angelegte Löschwasserbehälter muss durch Beauftragte der zuständigen Behörden abgenommen werden.

Pflege und Wartung: Löschwasserbehälter und Zufahrten müssen durch geeignete Maßnahmen so gepflegt und gewartet werden, dass jederzeit Löschwasser entnommen werden kann. Dabei sind landesrechtliche Bestimmungen zu berücksichtigen.

Weitere Einzelheiten zur Konstruktion, Prüfung und Abnahme der Behälter werden in der DIN 14230 spezifiziert.

 

Beispielrealisierungen

Die maximale Grundfläche, die für die Löschwasserbevorratung zur Verfügung steht, ist mit entscheidend für die Form des Behälters. Für den Werkstoff sind die Zugänglichkeit der Baugrube, aber auch im Wesentlichen die Auftriebsbedingungen im Boden durch Grund- und Schichtenwasser relevant.

Im Folgenden stellen wir Ihnen drei Beispielrealisierungen von Löschwasserbehältern vor, die verschiedene Formen und Materialien abdecken und die Vielfalt in der Umsetzung von Löschwasserbehältern veranschaulichen.

Kunststoffspeicher

Kunststoffspeicher sind leicht, sehr flexibel einsetzbar und sind sehr kosteneffizient. Bei Projekten, die einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch haben, zeichnet Kunststoff sich durch eine im Vergleich zu anderen Werkstoffen gute Umweltbilanz aus.

GFK-Speicher

Diese Tanks aus glasfaserverstärktem Kunststoff zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht, Flexibilität und Stabilität aus. So sind sie auch einfacher gegen Auftrieb zu sichern.

Beton-Fertigteile

Großformatige Stahlbetonfertigteile gewährleisten durch ihr hohes Gewicht eine hohe Auftriebssicherheit. Wirtschaftlich interessant werden sie jedoch erst ab erforderlichen Löschwasservolumina von mehr als 200 m³.

 

Unsere Fachkompetenz

Die Ausstattung eines Löschwasserbehälters ist individuell und muss an das jeweilige Projekt angepasst werden. Wir sind darauf spezialisiert, optimale Lösungen zu entwickeln, die den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts gerecht werden.

Sollten Sie weitere Informationen zu unseren Leistungen benötigen oder Unterstützung bei Ihrem eigenen Projekt suchen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.

 

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